Krokodil ist lexikalisch in etwa definiert als räuberisches Kriechtier mit spitzen Zacken auf dem langen Schwanz und unzähligen Zähnen in flacher Schnauze; lebt in tropischen und subtropischen Gewässern.
Etymologisch ist Krokodil eine Entlehnung des lateinischen crocodīlus, das sich auf das griechische Kompositum κροκόδιλος (krokódīlos, Eidechse) zurückführen lässt. κροκόδιλος seinerseits lässt sich zerlegen in griech. κρόκη (krókē, ‹Kies›) und δρῖλος (drī́los ‹Wurm›) mit Dissimilation des zweiten r. Daneben stehen (mit Metathese) lat. corcodīlus und vlat. c(r)ocodril(l)us, das zu mhd. kokodrille, kokadrille führt. Im 16. Jahrhundert setzt sich im Deutschen unter Anlehnung an die bei klassischen Autoren übliche griechisch-lateinische Form Krokodil durch.
Heute steht Krokodil für gar Manches: als biologischer Begriff für eine Ordnung der Reptilien, als Name für Elektrolokomotiven, für eine satirische Erzählung von Fjodor Dostojewski (russisch: Крокодил, Krokodil), für einen Film des Regisseurs Urs Egger aus dem Jahr 2013 (nach einer Kurzgeschichte von Philippe Djian), für eine Ausführungsvariante des Handstandes, für eine englische Metalband, für eine ehemalige Schweizer Rockband, die aufs Revival hofft.
Und – last but not least – gibt es den Crocodile Rock, eine Nummer-eins-Single, die keinem geringeren als Elton John neben Ruhm auch eine Plagiatsklage bescherte. Der Text hält sich, wie so oft bei sogenannten Hits, in Grenzen: «But the biggest kick I ever got Was doing a thing called the Crocodile Rock While the other kids were Rocking Round the Clock We were hopping and bopping to the Crocodile Rock (La la la la la la la la) (La la la la la la la la) (La la la la la la la la) (La la la la la la la la) (La la la la la la la la) (La la la la la la la la) (La la la la la la la la) (La la la la la la la la) (La la la la la la la la) (La la la la la la la la) (La la la la la la la la)…»
Und da wir schon bei der englischen Variante von «Krokodil» sind: Es gibt noch ein Crocodile, das garantiert in keinem Nachschlagewerk steht – ein Projekt aus dem Jahr 2006 aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Automobil Revue.