Unter Permutation versteht man eine Un… ähm: Umordnung von Objekten aus einer vorgegebenen Reihung. Treten bewusste Objekte mehrfach auf, spricht man von einer «Permutation mit Wiederholung», bei lediglich einmaligem Auftritt von einer «Permutation ohne Wiederholung». Beispielsweise lassen sich aus GREEN 60 Möglichkeiten rekonstruieren, darunter GERNE, REGEN, NEGRE, NEG…
Aus einer «Permutation ohne Wiederholung» wie D-E-I-R-W resultieren 120 Möglichkeiten, darunter WERDI, WEIRD WIDER und auch WIRED.
Wired bedeutet «verkabelt» und ist der Titel jenes US-Kultmagazins, das im März 1993 – zu einer ganz und gar verkabelten Zeit – gegründet wurde.
Ein Jahr später, am 9. März 1994, erschien im «Weser Kurier» ein Artikel mit der Überschrift «Werder sucht ein Maskottchen», Untertitel: «5000 Mark für den besten Vorschlag». Von da bis zu «Werdis» Geburt war es ein kleiner Schritt, noch kleiner war er, bis Werder Bremens Möwen-Maskottchen gleichen Namens durchstartete. Und abstürzte.
Und nun also auch WEIRD. Der Begriff «weird», ehemals «wyrd», bedeutete im Englischen ursprünglich «Schicksal» oder «das, was werden soll». Dies leitet sich wahrscheinlich aus der Bezeichnung für die Nornen aus der germanischen Mythologie ab, die «Weird Sisters». Shakespeares «Macbeth» hält den Namen für die Schicksalsgöttinnen bis heute im Gedächtnis.
Heute steht weird in der Regel für «seltsam», «sonderbar» oder «schräg». Es ist aber auch ein Akronym für «Western», «Educated», «Industrialised», «Rich» and «Democratic».
Joseph Henrich hatte schon in den Nullerjahren zusammen mit seinen Kollegen festgestellt, dass in sozialwissenschaftlichen Studien gar manches weird lief, obwohl die meisten Menschen auf der Welt gar nicht «weird» sind, also weder westlich, gebildet, industrialisiert, reich noch demokratisch.
Dennoch dominieren sie allenthalben Studien, weil sie es sind, die an jenen Institutionen studieren und arbeiten, an denen diese Studien durchgeführt
werden.
